Britta Rothhardt, Heilpraktikerin

Erkenntnistherapie

Die Erkenntnistherapie ist eine überzeugende und wirksame Therapiemethode zur Behandlung von Neurosen. Sie dient dazu, die Mitmenschen in ihrem Fühlen, Denken und Handeln zu verstehen. Während sich dadurch die Welt zwar nicht verändern lässt, so ändert sich doch die Sichtweise des Betrachters, d. h. das Verstehen der Verhaltensweisen seiner Mitmenschen sowie das Verstehen der eigenen Verhaltensweisen eröffnet dem Betrachter neue Perspektiven und nimmt dem Geschehen weitgehend die Problematik.

Durch Erkenntnisse lösen sich die für den Neurotiker so charakteristischen Zweifel und die tief sitzende Unsicherheit. Unbewusste, zwanghafte Vorstellungen, die in der Struktur des Individuums verankert sind, bauen sich ab. So wird dem Betrachter Freiheit gegeben, sich weiterzuentwickeln mit dem Ergebnis der Nachreifung der gesamten Persönlichkeit.

Die Erkenntnistherapie ist angewandte Psychobiologie. Sie wurde um 1920 von dem Berliner Arzt Dr. Dr. Hans Lungwitz (1877-1967) auf der Basis seiner psychobiologischen Studien für die Neurosentherapie entwickelt. Diese Therapieform ist eine anspruchsvolle und bislang wenig bekannte Methode. Sie erfordert ein Umdenken im Denken und ist der Entwicklung unserer Zeit voraus.

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Ausführlich bearbeitet werden der Erlebnisablauf an Hand der fünf Grundgefühle: Hunger, Angst, Schmerz, Trauer und Freude. Weiterhin geht es um die Bedeutung der Erbanlagen, die Frage nach der Willensfreiheit, der Kausalität, dem Schuldbegriff u.v.a.m.



Das Wesen der Erkenntnistherapie, die die psychobiologische Analyse und die kognitive Therapie umfasst, geht besonders deutlich aus dem hervor, was eine Patientin einst formulierte: "In früheren Therapien habe ich gelernt, meine Vergangenheit zu verstehen, hier aber lerne ich mein jetziges Leben und die Zukunft besser in den Griff zu bekommen."

Text: Dr. Bergliot Schäfer, Wiesbaden, Dezember 2006